Wir verlassen den Jasper National Park und fahren wieder Richtung Süden, Ziel ist Clearwater und der Wells Grey Park.

Sobald wir den Nationalpark verlassen, werden auch die Wälder wieder grüner. Ein großes Drama ist uns hier nämlich schon bei der Ankunft vor 2 Tagen aufgefallen. Im gesamten Nationalpark ist ein Großteil der Kiefern abgestorben! Von weitem sehen die Bäume orangebraun aus und wirken wie die Herbstfärbung von Laubwäldern. Aber es gibt hier gar keine Laubwälder. Beim genauen Hinsehen, erkennen wir, dass es sich um abgestorbene Kiefern handelt. Manche Waldstücke sind nur damit gesprenkelt, andere komplett orangebraun. Wir googeln und erfahren, dass es sich um den Befall mit dem Borkenkäfer handelt. Anscheinend besteht das Problem schon seit fast 20 Jahren hat sich aber, wohl auch auf Grund zu milder Winter, in den letzten Jahren erheblich verstärkt. In unseren Augen ist hier ein dramatisches Waldsterben im Gange. Wir werden uns weiter darüber informieren.

Unsere Fahrt führt über den Yellowhead Pass in den Mount Robson Provincial Park. Wir machen eine kleine Pause und genießen den einmaligen Blick auf den 3954 Meter hohen Mount Robson.

Weiter geht es durch dicht bewaldetes Gebiet … Schwarzwaldcharakter nur alles viel größer und weiter … entlang des Blue River Richtung Clearwater.

Am Straßenrand wird immer wieder über große Schilder die Riversafari am Blue River beworben. Das könnte was für uns sein, wir beschließen das mal auszutesten.

Eine zweistündige Fahrt auf dem Blue River durch das Grizzly Bear Valley mit Blick auf Berge und Gletscher und einen schnuckeligen im Wald versteckten Wasserfall zu dem man nur über den Fluss Zugang hat. Wir werden zunächst auf einem großen Doppelkanu mit Elektromotor ganz leise über den Fluss und angrenzenden See geschippert. Hier sollen immer wieder Grizzlys und Schwarzbären gesichtet werden. Auch Fischadler nisten hier und so manch anderes einheimisches Getier.

Der zweite Teil der Safari geht dann mit Jet-Booten dann Blue River hinauf bis zu einer spektakulären Sicht auf den angrenzenden Berg mit Gletscher. Die Fahrt im Jet-Boot ist wirklich klasse. Der Bootsführer rast mit uns in flotter Geschwindigkeit über den Fluss und See, dreht dabei spektakuläre Kurven und manövriert uns knapp an diversen Hindernissen vorbei. Bären kann man mit diesem Lärm aber ganz sicher nicht aus ihren Verstecken locken.

Für die Rückfahrt steigen wir dann wieder in die Kanus um. Schon haben wir die Hoffnung aufgegeben, hier noch wirklich Wildtiere zu Gesicht zu bekommen, da gibt uns der Bootsführer das Signal, jetzt ganz leise zu sein und fährt vorsichtig auf das östliche Flussufer zu. Und tatsächlich, am schmalen Uferstreifen strollt eine Bärin mit zwei Jungen herum, auf der Suche nach leckeren Beeren und sonstigem frischen Futter. Ca. 5-8 Minuten sind die Bären zu sehen und zu beobachten. Putzig wie die kleinen hinter ihrer Mutter hertoben. Leider ist das Fotografieren sehr schwierig – der helle See und Strand und der sehr dunklen Wald dahinter – die Kontraste sind so stark, dass ich auf dem schwankenden Boot nur mit Mühe ein paar Fotos schießen kann.

Das war eine schöne Abwechslung. Wir hatten Spaß und insgesamt, war das Angebot und die Abwicklung sehr individuell und lange nicht so touristisch, wie das, was wir im Jasper an verschiedenen Stellen erlebt haben. Ursprüngliches Kanada adventure eher. Ob es aber die 135 Dollar pro Person wirklich wert war? Den Preis halten wir definitiv für übertrieben. Der einzige Wermutstropfen.

Wir genießen noch ein halbes Stündchen am Flussufer bei strahlendem Sonnenschein. Die restliche Fahrt geht ruhig und gemütlich weiter bis wir am Abend Clearwater erreichen.

Hier haben wir 2 Nächte auf einer Farm in Cabins gebucht. Als wir ankommen ist es bereits 7.30 pm und der Gastgeber ist „not amused“ und ein bisschen bärbeisig. 😉 Eigentlich kann man hier nur zwischen 4 und 6 Uhr nachmittags einchecken. Abendessen gibt es auch nicht mehr für Leute, die so spät kommen. Die Farm liegt zu 35 km von Clearwater entfernt einsam mitten im Wells Grey Provincial Park … zum Glück haben wir noch ein bisschen Baguette und Salami von unserem missglückten Picknick am Maligne See übrig.

On river safari

We leave Jasper National Park and head south again to Clearwater and Wells Grey Park.

As soon as we leave the National Park, the forests become greener again. We already noticed a big drama when we arrived 2 days ago. In the whole national park a large part of the pines died! From far away the trees look orange brown and look like the autumn colouring of deciduous forests. But there are no deciduous forests here at all. On closer inspection, we can see that they are dead pines. Some parts of the forest are only speckled with them, others are completely orange-brown. We google and learn that it is an infestation with the bark beetle. Apparently, the problem has existed for almost 20 years, but has increased considerably in recent years, probably also due to mild winters. In our eyes a dramatic forest dying is in progress here. We will keep ourselves informed about it.

Our drive takes us over the Yellowhead Pass to Mount Robson Provincial Park. We take a short break and enjoy the unique view of the 3954 meter high Mount Robson.

We continue through densely wooded area … Black Forest character only everything much bigger and further … along the Blue River towards Clearwater.

At the roadside the Riversafari at the Blue River is advertised over and over again by large signs. This could be something for us, we decide to try it out.

A two-hour drive on the Blue River through the Grizzly Bear Valley with views of mountains and glaciers and a cute waterfall hidden in the forest that can only be accessed via the river. We are first sailed on a large double canoe with an electric motor across the river and the adjacent lake. Grizzlys and black bears are to be seen here again and again. Also ospreys nest here and many other native animals.

The second part of the safari goes with jet boats up Blue River to a spectacular view of the adjacent mountain with glacier. The ride in a jet-boat is really great. The boat leader races with us at high speed across the river and lake, turning spectacular curves and maneuvering us just past various obstacles. But you can’t lure bears out of their hiding places with this noise.

For the return trip we change into the canoes again. We have already given up hope of seeing wild animals here, and the boatman gives us the signal to be very quiet and drives carefully towards the eastern bank of the river. And indeed, on the narrow shore a female bear with two boys is strolling around in search of delicious berries and other fresh food. The bears can be seen and observed for about 5-8 minutes. Cute as the little ones behind their mother. Unfortunately the photography is very difficult – the bright lake and beach and the very dark forest behind it – the contrasts are so strong that I can only take a few photos on the wavering boat with difficulty.

That was a nice change. We had fun and overall, the offer and the handling was very individual and not as touristy as what we experienced in the Jasper at different places. Original Canada adventure rather. But was it really worth the 135 dollars per person? We definitely consider the price to be exaggerated. The only drop of bitterness.

We still enjoy half an hour on the riverbank in bright sunshine. The rest of the trip continues quietly and comfortably until we reach Clearwater in the evening.

Here we booked 2 nights on a farm in Cabins. By the time we arrive it is already 7.30 pm and the host is „not amused“ and a little bit icy. 😉 Actually you can only check in here between 4 and 6 pm. Dinner is also no longer available for people who come so late. The farm is located 35 km from Clearwater in the middle of Wells Grey Provincial Park … luckily we still have some baguette and salami left from our failed picnic at Maligne Lake.