Heute entscheiden wir uns für die Wanderung zum Mount Edith Cavell. Dort soll ein einfacher Wanderweg zu einem alpinen Gletschersee führen. Zunächst geht es gut 15 km eine Serpentinenstraße hoch in die Bergregion. Soweit oben waren wir bisher noch nie. Wir sind keine versierten Wanderer und möchten uns in unserem Urlaub auch nicht beim exzessiven Wandern und Überwinden von Höhenmetern verausgaben. Erleben, sehen, wahrnehmen, das Hier und Jetzt genießen und natürlich schöne Erinnerungsfotos schießen stehen im Vordergrund. Der Weg ist also genau richtig für uns. Er geht ein ziemliches Stück bergauf aber nach recht kurzer Zeit, vielleicht 30 Minuten, sind wir auch schon da. Wir sind jetzt in einer richtig alpinen Region, oberhalb der Baumgrenze angelangt.

In diesen Regionen haben wir uns bisher selten bewegt. Der Blick auf den See ist ein bisschen gespenstisch. Eine türkis-weiße Fläche in grau-braunen Gestein, gefüllt mit großen Eisschollen. Das ist mal ganz was anderes. Wir genießen den Ausblick auf den See und den Gletscher oberhalb und machen uns nach einiger Zeit wieder an den Abstieg.

Der Wanderweg ist beliebt. Fast zuviel Leute sind mal wieder auf dem selben Weg unterwegs. Ich bin immer wieder verblüfft, dass auch viele ältere, schon ziemlich gebrechliche Paare hier unterwegs sind und solche Strapazen auf sich nehmen.

Als nächstes ist ein spektakulärer Canyon, der Maligne Canyon auf dem Plan. Der Canyon ist ca. 50 Meter tief und stellenweise nur 2 Meter breit. Über den Canyon gehen mehrere Brücken, die man sich alle erlaufen kann. Wir genießen die Wanderung entlang des Canyons und schießen jede Menge Fotos.

Am Nachmittag fahren wir ca. 45 km das Tal hoch zum Maligne-Lake. Hier soll es Bootsfahrten und Kanufahrten geben. Darauf hätten wir jetzt so richtig Lust. Außerdem möchten wir gerne den Abend dort am See verbringen und picknicken. Aber … daraus wird nichts. Der Himmel zieht sich mehr und mehr zu und es regnet. Bisher hatten wir mega Glück mit dem Wetter. Heute klappt es nicht mit der Kanutour und das Picknick fällt ins Wasser. Die Kanutour möchten wir aber auf alle Fälle noch irgendwo machen. Wir werden nach Möglichkeiten Ausschau halten.

Der Rückweg zieht sich ziemlich. Wir fahren am Medicine Lake vorbei, hier ist hängeweise Wald abgebrannt. Das sieht unheimlich aus. Trotzdem bieten sich immer wieder wunderschöne Blicke auf die einmalige kanadische Rocky-Landschaft.

Von weitem sehe ich schon, dass wieder Autos am Straßenrand stehen und sich eine kleine Ansammlung Menschen am Straßenrand tummeln. Da wird doch nicht wieder ein Bär unterwegs sein? Tatsächlich, auf der linken Straßenseite wandert ein Schwarzbär entlang auf der Suche nach Fressbarem. Wir halten an und ich steige mit der Kamera bewaffnet aus. Aber oh mein Gott, der Bär dreht seine Richtung und läuft genau auf unser Auto zu! Schnell steige ich wieder ein, das ist mir dann doch etwas zu brenzlig.

Dietmar, der Mutige steigt mit seinem Handy bewaffnet aus. Der Bär läuft am Auto vorbei die Straße entlang. Dietmar hält mit dem Handy drauf. Ich hoffe, es gibt ein paar richtig gute Fotos. Schließlich verschwindet der Bär im Gebüsch.

Ich habe ein Video gemacht, sagt Dietmar stolz und gespannt wollen wir es uns ansehen. Aber … das hätte ich mir fast denken können … vor lauter Aufregung hat Dietmar zwar den Modus auf Video geändert, aber vergessen den Startknopf zu drücken. Nichts ist’s mit dem spektakulären Bärenvideo! 😊 😊

Trotzdem, der Ausflug zum See hat sich doch noch gelohnt!

Glaciers and gorges

Today we decide to hike to Mount Edith Cavell. There a simple hiking trail is supposed to lead to an alpine glacial lake. First we go a good 15 km up a serpentine road into the mountain region. We have never been this far up. We are not experienced hikers and don’t want to spend our holidays on excessive hiking and overcoming meters of altitude. Experiencing, seeing, perceiving, enjoying the here and now and of course taking beautiful souvenir photos are in the foreground. So the way is just right for us. It goes quite a bit uphill but after quite a short time, maybe 30 minutes, we are already there. We are now in a really alpine region, above the tree line.

In these regions we have rarely moved so far. The view of the lake is a bit spooky. A turquoise-white surface in grey-brown rock, filled with large ice floes. That is something completely different. We enjoy the view to the lake and the glacier above and after some time we descend again.

The hiking path is popular. Almost too many people are on the same way again. I am astonished again and again that also many older, already quite frail couples are on the way here and take such strains on themselves.

Next on the map is a spectacular canyon, the Maligne Canyon. The canyon is about 50 meters deep and in places only 2 meters wide. The canyon is crossed by several bridges, all of which can be walked. We enjoy the hike along the canyon and take lots of photos.

In the afternoon we drive about 45 km up the valley to the Maligne Lake. Here there are supposed to be boat trips and canoe trips. We would really like that now. Besides we would like to spend the evening talking at the lake and picnic. But … nothing will come of it. The sky is closing more and more and it is raining. So far we had mega luck with the weather. Today it does not work with the canoe tour and the picnic falls into the water. The canoe tour we would like to make however in any case still somewhere. We will look for possibilities.

The way back is quite long. We drive past the Medicine Lake, where there is a lot of forest burned down. That looks scary. Nevertheless there are always beautiful views of the unique Canadian Rocky landscape.

From a distance I can already see that there are cars at the roadside and a small group of people at the roadside. There won’t be another bear on the way? Actually, on the left side of the road there is a black bear walking along in search of food. We stop and I get out armed with the camera. But oh my God, the bear turns his direction and runs right towards our car! Quickly I get back in the car, that’s a bit too dangerous for me.

Dietmar, the brave man gets out armed with his mobile phone. The bear runs past the car along the road. Dietmar holds with the mobile phone on it. I hope there are some really good photos. Finally the bear disappears into the bushes.

I made a video, Dietmar says proudly and excitedly we want to watch it. But … I could almost have imagined that … because of all the excitement Dietmar changed the mode to video, but forgot to press the start button. It’s nothing with the spectacular bear video! 😊 😊

Still, the trip to the lake was worth it!